Die Methoden sind kleine Übungen aus Projekten von lab.Bode, die auch in anderen Kontexten eingesetzt und weiter erprobt werden können.
Ist das alles echt?! – Wer und wie bin ich?
Gesichter von einst lebenden Persönlichkeiten oder von Heiligen transportieren oft nicht nur ein Schönheitsideal früherer Zeit, sondern deuten Charaktereigenschaften an. Diese zu erkennen und mit der eigenen Erfahrungswelt in Verbindung zu bringen, wird spielerisch ausprobiert.
Ziele
Beobachten schulen, Fantasie anregen, Arbeit im Team
Klassenstufen
Grundschule, Sek I
Sozialform
mehrere kleine Gruppen mit je 4–8 Personen
Dauer
45–60 Minuten
Ablauf
Hier wird den im Museum dargestellten Personen mal richtig intensiv in die Gesichter geschaut: Gemeinsam sucht die Gruppe einen Raum aus, in dem besonders viele Porträts zu sehen sind. Dann ziehen die Schüler*innen wie Lose kleine Zettel oder Kärtchen, auf denen verschiedene Charaktereigenschaften notiert sind. Wenn die Schüler*innen mit einigen Begriffen nichts anzufangen wissen, wird gemeinsam darüber gesprochen. Sie versuchen nun, die gezogene Eigenschaft als Smiley oder Emoji darzustellen und schauen sich dann um, ob der Gesichtsausdruck einer der im Raum dargestellten Figuren dazu passt. Was verstärkt den Ausdruck? Details in der Kleidung oder die Körperhaltung? Die Schüler*innen betrachten die dargestellten Personen genau und versuchen vielleicht sogar, Gemeinsamkeiten mit ihnen zu entdecken. Was könnte die ausgewählte Figur gerade sagen, was denkt sie? Jede*r kann ihr auch noch einen passenden Satz quasi in den Mund legen und diesen notieren.
Materialien
vorbereitete Karten oder kleine Zettel mit Charaktereigenschaften
Blätter und Bleistifte
Räume
in den Museumsräumen
Anmerkungen
geeignet ab Klassenstufe 1 (bei 1. Klasse unterstützen beim Lesen)
Die Schüler*innen schreiben selbst ein Buch: Sie schlüpfen in die Rolle einer Person, die in einem Kunstwerk schreibend dargestellt ist, und verfassen ihren Text.
Wenn sich die Schüler*innen aufmerksam im Museum umschauen, werden sie in den Kunstwerken immer wieder Personen begegnen, die lesen oder schreiben. Was könnte die Person da gerade notieren? Schreibt sie ein Buch? Worum geht es darin? Die Teilnehmenden suchen sich jeweils ein solches Kunstwerk mit einer lesenden oder schreibenden Person aus und versuchen, den passenden Text für diese Figur zu entwerfen. Die Schüler*innen schlüpfen also in die Rollen ihrer Figur und werden indem sie innerhalb von 30 bis 45 Minuten selbst den ihrer Meinung nach geeigneten Text verfassen, selbst zu Autor*innen.
Denkbar ist, dass im Anschluss einige der Schüler*innen neben ihren ausgewählten Kunstwerken ihre Texte vortragen.
Spontan aus der Bewegung heraus schlüpfen die Schüler*innen in Figuren, die sie zuvor im Museum entdeckt haben. Sie werden selbst zu Skulpturen, indem sie in deren Posen einfrieren – freeze.
Ziele
Konzentration fördern, Fokussieren lernen, Wahrnehmung im Raum, genaues Betrachten, Erinnern von Gesehenem
Klassenstufen
Grundschule, Sek I, Sek II
Sozialform
Gruppe ab zehn Personen, gesamte Klasse
Dauer
15 Minuten
Ablauf
Idealerweise haben die Teilnehmer*innen zuvor bereits das Museum ein wenig erkundet und das eine oder andere Werk etwas genauer betrachtet. Für die eigentliche Übung laufen alle Teilnehmenden frei durch den Raum, möglichst so, dass sie sich gleichmäßig verteilen. Das Tempo aller wird nach Ansage der Workshopleitung angepasst, ebenso kann zum Rückwärtslaufen aufgefordert werden. Klatscht die*der Workshopleiter*in in die Hände, halten alle schlagartig an und frieren – freeze – sozusagen in ihrer jeweiligen Bewegung ein. Bei „Go!“ geht es weiter quer durch den Raum. Nach einigen Minuten soll sich jede*r eine Figur aus einem der zuvor begegneten Kunstwerke aussuchen und versucht, diese bei der nächsten Aufforderung zum „Freeze“ aus der Erinnerung nachzustellen und diese Position bis zum „Go!“ zu halten. Auch bei dieser Runde kann wieder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder auch Rückwärtslaufen gearbeitet werden. Das spontane Hineinfinden in die Haltung einer Figur aus einem Gemälde oder einer Skulptur kann mehrfach mit wechselnden Posen ausprobiert werden. Es regt dazu an, sich selbst im Raum und in der Konstellation mit anderen wahrzunehmen und zugleich durch das physische Hineindenken in eine Figur deren Haltung und Ausdruck besser nachvollziehen zu können.
Materialien
Zubehör für Musik (Abspielgerät, Lautsprecherbox)
Räume
vor dem Museum, in großen leeren Vermittlungsräumen
Anmerkungen
ggf. je nach Klassengröße mehrere Vermittler*innen
Hier passiert Geschichte und die Schüler*innen sind ganz nah dabei: Anhand eines Kunstwerkes entstehen journalistische Texte, die das Gesehene dokumentieren und erklären.
Im Berliner Bode-Museum gibt es ein ungewöhnliches Kunstwerk: Es heißt Befreiung einer belagerten Stadt, ist mehr als 1600 Jahre alt und kaum größer als ein A3-Blatt. Wie könnte es in der Stadt in den letzten Tagen vor der Befreiung ausgesehen haben? Was haben die Menschen gemacht, wo haben sie sich versteckt, wovon haben sie sich ernährt? Wie wurde die Stadt befreit? Ausgehend von einem solchen Werk, das eine konkrete Geschichte schildert beziehungsweise zu dokumentieren scheint, verfassen die Schüler*innen einen journalistischen Text. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ein solcher Artikel aufgebaut sein kann, lesen sie zuvor nochmal einige Ausschnitte aktueller Zeitungsartikel. Sie haben für die Schreibaufgabe etwa 30 Minuten Zeit. Es ist das Ziel, eventuell auch aktuelle politische Ereignisse mit dem Geschehen auf dem Kunstwerk zu verknüpfen.
Danach können einige der Schüler*innen ihre Texte vorlesen.
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