Kulturstiftung des Bundes Staatliche Museen zu Berlin – Preußisher Kulturbesitz

Wem gehört das Museum eigentlich? Wer kommt hierher? Wer macht mit? Wer entscheidet? Wer kann teilhaben? Kulturelle Teilhabe wird insbesondere von vielen Vermittlungsabteilungen in Museen als zentrale Aufgabe formuliert. Warum Teilhabe im Museum ermöglicht werden sollte, thematisiert die Kunstvermittlerin Silke Ballath in einem Text. Verbunden mit dem Begriff der Teilhabe eröffnet sich ein weites Spektrum an Begrifflichkeiten und Dimensionen: Partizipation, Kooperation, Kollaboration oder Empowerment. Ihre Bedeutung und Unterschiede aus der Perspektive von lab.Bode sind hier zusammengestellt und finden sich auch im Glossar wieder. lab.Bodes „kritische Freundin“, Tanja Ries, argumentiert aus dem Blickwinkel der Jugendarbeit für ein kollaboratives Arbeiten, auch im Museum.

Unter der Frage „Wie kann eine aktive und selbstbestimmte Auseinandersetzung mit Museen stattfinden?“ schlüsseln Mitarbeiter*innen von lab.Bode auf, welche Formen von Teilhabe im Rahmen der Initiative erprobt wurden und reflektieren anhand konkreter Projekte über Möglichkeiten und Grenzen innerhalb der Institution Museum.

Warum müssen Museen Teilhabe ermöglichen?
Partizipative Projekte gewinnen zunehmend an Relevanz und bieten Museen die Möglichkeit, die Bedarfe verschiedener Communitys und seiner Besucher*innen kennenzulernen und darauf zu reagieren. The Participatory Museum ist eines der Grundlagenwerke für solch eine teilhabeorientierte Museumsarbeit. In ihrer Publikation bespricht die Autorin Nina Simon anhand von vier Modellen, wie Museen partizipativ mit unterschiedlichen Öffentlichkeiten und Besucher*innen zusammenarbeiten können, um sich langfristig für ein diverseres Publikum zu öffnen und gesellschaftlich relevanter zu werden.
Welche Rolle spielen Museen und Ausstellungshäuser in unserer Gesellschaft? Inwieweit müssen sie Teilnahme ermöglichen und was bedeutet das eigentlich? Aus ihrer Perspektive als Kulturagentin, Co-Gründerin des Jugendgremiums Schattenmuseum und einer intensiven Zusammenarbeit mit Lehrpersonen und Künstler*innen im Kontext Schule untersucht und diskutiert Silke Ballath Handlungsräume und Aneignungsstrategien in und mit Museen.
Wie kann eine aktive und selbstbestimmte Auseinandersetzung mit Museen stattfinden?
Tiere verdienen keine zerstörte Natur! Unter diesem Leitmotiv sahen sich Schüler*innen der 6. Klasse der Grunewald-Grundschule in Berlin in den Depots des Bode-Museums um und stellten eine Ausstellung zu den Themen zusammen, die ihnen am Herzen liegen: Umweltzerstörung, Tierschutz, Artensterben, Klimawandel. (Fast) alles, was zu einer Museumsausstellung gehört, lag in der Hand der Schüler*innen: Themenfindung, Werkauswahl, Ausstellungsarchitektur (inklusive Klanginstallation und Sitzgelegenheiten), Positionierung der Objekte im Raum, Texte schreiben und Plakatgestaltung. Begleitet wurden sie dabei unter anderem von den Filmemacher*innen Paula Reissig und Jasper Landmann. In ihrem Dokumentarfilm wird der Weg der Kinder bis zur fertigen Ausstellung erlebbar und es wird gezeigt, wie sie auf vielfältige Weise dabei unterstützt werden können.