Kulturstiftung des Bundes Staatliche Museen zu Berlin – Preußisher Kulturbesitz

lab.Bode hat den Auftrag, nach der Relevanz des Museums für Kinder und Jugendliche zu fragen. Was braucht es, damit das Museum ein bedeutungsvoller Ort für sie ist? Wenn diese Frage und die Antworten darauf ernst gemeint sind, ist das Museum in seiner aktuellen Form aufgefordert, sich zu verändern.

Veränderungen hin zu Mehrstimmigkeit, Diversität, Interdisziplinarität, Diskriminierungskritik und Partizipation sind nur sinnvoll und können nachhaltig wirken, wenn sie nicht nur in der Vermittlungspraxis verortet sind, sondern sowohl zentraler Bestandteil der Museumspraxis als auch des Selbstverständnisses des jeweiligen Museums sind. Doch wie kann das erreicht werden? Den strukturellen Veränderungsprozess haben wir in lab.Bode als die größte Herausforderung unseres Programms erlebt. Aspekte zu institutionellen Transformationsprozessen stehen daher hier im Zentrum.

Warum berührt die Stärkung der Vermittlungsarbeit die gesamte Institution?
Katharina Bühler und Christine Gerbich
Das Museum als Beziehungsgeflecht
What if love was a core value of museums?“ (Mike Murawski auf einer Tagung in 2020). Dieser Frage zugrunde liegt eine Vorstellung von Museen als relationale Gebilde, in denen fortwährend neue Beziehungen geknüpft sowie Überzeugungen und Leidenschaften neu verhandelt werden – zwischen Menschen, Ideen und Objekten. In diesem Text wird der inreach-Prozess von lab.Bode, also das Wirken der Initiative innerhalb der Institution, reflektiert. Die Komplexität des Beziehungsgeflechts, in das das Drittmittelprojekt eingewoben ist, wird so deutlich. Der Text versteht sich auch als Plädoyer, dieser Dimension in der Programmstruktur in kommenden Projekten größere Bedeutung beizumessen.
Zum Themenfeld „Museum verändern“ sind hier verschiedene Videos vergangener SET-Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge zu sehen: Miriam Camara (akoma coaching & consulting), Nora Sternfeld (Kunsthochschule Kassel), Léontine Meijer-van Mensch (Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen), Xerxes Mazda (National Museums Scotland) und Natalie Bayer (Friedrichshain-Kreuzberg Museum) sprechen darüber, ob und wie Veränderungen des Museums und seiner Praxis erfolgen können.
Wie können strukturelle Veränderungsprozesse angestoßen werden?
Welche Möglichkeiten gibt es, wenn man strukturelle Veränderungsprozesse in gewachsenen Institutionen anstoßen möchte? Welche Eigenheiten des Museums sind relevant für die Frage nach einer diversitätsorientierten Weiterentwicklung der Institution? Wie kann man auf Widerstände reagieren? Wo finden sich Verbündete und wie kann der eigene Handlungsspielraum erweitert werden? Über diese Fragen spricht Katharina Bühler (lab.Bode) mit Jennifer Smailes (Kunsthalle Bremen, Partnermuseum von lab.Bode) und Miriam Camara (akoma).
Hier kommen Kolleg*innen zu Wort, die bereits eine strukturelle Stärkung der Vermittlungsarbeit an ihren jeweiligen Institutionen erreicht haben. Es geht um die Einrichtung und Dotierung von Stellen, um Budgets, Anerkennung von Kompetenzen und Arbeitsstrukturen.
„Sind viele Ohren zu klassisch geprägt oder einfach nur beschränkt?“ Mit dieser Frage endet das Begleitheft der Schüler*innen einer 12. Klasse zu ihrer Ausstellung Loading…, die sie im Rahmen eines lab.Bode-Projekts entwickelten. Die Schüler*innen inszenierten bewusst gegensätzlich zu einer von ihnen als elitär beschriebenen Ausstellungspraxis und positionierten sich damit kritisch gegenüber dem Bode-Museum. Das Projekt und seine Wirkung auf das Museum beleuchtet die wissenschaftliche Mitarbeiterin von lab.Bode Greta Hoheisel an dieser Stelle und vergleicht es mit der späteren Ausstellung Lebewesen, die mal keine Menschen sind, die ebenfalls im Rahmen von lab.Bode von Kindern kuratiert wurde.

Videos aus der lab.Bode-Vortragsreihe SET

Zum Themenfeld „Museum verändern“ sind hier verschiedene Videos vergangener SET-Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge zu sehen: Miriam Camara (akoma coaching & consulting), Nora Sternfeld (Kunsthochschule Kassel), Léontine Meijer-van Mensch (Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen), Xerxes Mazda (National Museums Scotland) und Natalie Bayer (Friedrichshain-Kreuzberg Museum) sprechen darüber, ob und wie Veränderungen des Museums und seiner Praxis erfolgen können.

Miriam Camara, akoma coaching & consulting

Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung. Museum und Veränderung – geht das?

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Museen sollten die Auseinandersetzung mit Diskriminierungen und Diversität als Querschnittsaufgabe verankern. Doch dafür müssen die institutionellen Strukturen verändert werden. Museen verändern – geht das? Dieser Frage widmet sich Miriam Camara in ihrem Vortrag. Sie kennt als Prozessbegleiterin und fachliche Beraterin von Diversifizierungsprozessen die Hürden, Chancen und Möglichkeiten von institutionellen Veränderungsprozessen in Museen.

Miriam Camara, akoma coaching & consulting
Set #8: Diversität
7. Oktober 2020
Nora Sternfeld

Das radikaldemokratische Museum

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Eine radikaldemokratische Museologie nimmt das Museum beim Wort und fordert es heraus. Das Museum gehört als öffentliche Institution allen – doch was bedeutet das, wenn es mehr meint, als dass es allen offensteht? Anhand zahlreicher Beispiele, die das Museum, in dem was es ist, ernst nehmen und zugleich dekonstruieren, zeigt Nora Sternfeld, Kunstvermittlerin, Kuratorin und documenta-Professorin an der Kunsthochschule Kassel, was sie sich unter einem radikaldemokratischen Museum vorstellt.

Nora Sternfeld
Set #6: Kollaboration
20. Juni 2019
Léontine Meijer-van Mensch

Kuratieren neu erfinden. Vermittlung im Zentrum einer Praxis des Kuratierens

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Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, tritt für ein „socially purposeful museum” ein. Die Grenzen zwischen kuratorischer und vermittlerischer Expertise müssten dafür viel fließender sein. Auch Fachkenntnisse, die traditionellerweise nicht im Museumsspektrum liegen, bräuchten eine andere Anerkennung für eine neue Ausstellungspraxis. Sie plädiert für Museen, die Dialoge ermöglichen, Räume öffnen und kontroverse Themen verhandeln.

Léontine Meijer-van Mensch
Set #4: Visionen
30. Oktober 2018
Xerxes Mazda

Transforming the Museum

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Xerxes Mazda, Direktor für die Sammlungen der National Museums Scotland, fragt sich, wie die Auseinandersetzung von Besucher*innen mit Museumsobjekten intensiviert werden kann und wie die Interessen und Bedürfnisse der Besucher*innen dabei Berücksichtigung finden. Er gibt konkrete Empfehlungen für die Art und Weise des Erzählens in Ausstellungen, die das Publikum und ihre Perspektive stärker einbinden. Basis seiner Empfehlungen sind Studien darüber, was Menschen zu Museums- und Ausstellungsbesuchen motiviert.

Xerxes Mazda
Set #4: Visionen
26. September 2018
Natalie Bayer

Das Museum verlernen

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Natalie Bayer, Leiterin des Friedrichshain-Kreuzberg Museums, kritisiert das herrschende Repräsentations- und Wissensregime im Museum, das permanent Ein- und Ausschlüsse entlang von Rassismus schaffe. Um das zu ändern, müsse die Migrationsgesellschaft Ausgangspunkt der Museumspraxis werden und Antirassismus zu einer Querschnittsaufgabe. Ihr Vorschlag ist ein kollaboratives Museum, in dem gemeinschaftlich jenseits nationaler, sozialer und ethnokultureller Kategorisierungen Projekte entwickelt werden.

Natalie Bayer
Set #3: Dissens
27. Juni 2018